Friedersdorf

Foto: M. Lubisch
Foto: M. Lubisch

Fläche: 1073,59 ha

 

 

Verkehrsanbindung:
Friedersdorf liegt 1,5 km von Seelow entfernt direkt an der B 167.

 

Südlich von Seelow liegt der Ort Friedersdorf. Durch eines der ältesten Adelsgeschlechter der Mark Brandenburg (Friedrich August Ludwig von der Marwitz) entwickelte sich Friedersdorf zu einem bedeutenden Adelssitz. An der Kirche, einem mittelalterlichen Feldsteinbau, wurden 1702 aufwendige Umbauten am Turm durchgeführt. Seitdem präsentiert sich die Kirche im Obergeschoss schmaler mit abschließender Laterne. Durch die Ereignisse des Krieges und der Nachkriegszeit geriet die Kirche zusehends in Verfall. In den letzten Jahren wurde die Kirche aufwendig restauriert. Am 26.9.1999 konnte eine nach barockem Vorbild neu gebaute Orgel eingeweiht werden. Die Arbeiten wurden von der Fa. Wegschneider aus Dresden durchgeführt, die auf diese Epoche spezialisiert ist.

Dankbar sind die Friedersdorfer besonders für die Restaurierung des Grabsteines des "Hubertus-Marwitz", der als Kommandeur des Gardecorps Friedrich II. einen Befehl des Königs verweigerte, den er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren konnte. Ihm wurde befohlen, nachdem die Sachsen im 7-jährigen Krieg Schloss Charlottenburg verwüstet hatten, das Schloss des sächsischen Ministers Brühl in Hubertusburg auszuplündern. Er verweigerte diesen Befehl, den er als preußischer Offizier für unehrenhaft empfand, wodurch er bei Friedrich in Ungnade fiel. Sein Neffe setzte ihm ein Denkmal mit dem berühmten Spruch: "Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte".

 

Dieser Stein konnte durch eine großzügige Spende restauriert werden. Ein weiterer Anziehungspunkt des Dorfes ist der 1920/21 erbaute sechsstöckige Getreidespeicher, der 1992 zum Kunstspeicher umgenutzt wurde, inzwischen wurde die Erdgeschossetage umgebaut und durch den Einbau einer Heizungsanlage ist ein Veranstaltungsraum auch in der Wintersaison für Ausstellungen, private Feierlichkeiten und gemeindliche Veranstaltungen nutzbar. Hier finden Ausstellungen, Liederabende, Theatervorstellungen und Lesungen statt. Der Speicher als kulturelles und künstlerisches Zentrum hat inzwischen überregionale Bedeutung bekommen.

 

Als Boden- und Flächendenkmal ist die gebrochene 300jährige, historische "Unterfuttereiche" in der Krähenheide (Krochenheide) am Weg nach Diedersdorf zu erwähnen.