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Evangelische Kirchgemeinde Falkenhagen

Vorschaubild Evangelische Kirchgemeinde Falkenhagen

Der denkmalgeschützte Sakralbau in Falkenhagen bezeugt die über 1.000-jährige Geschichte des Gemeinwesens.


Natürlich gehört auch eine aktive Kirchengemeinde mit 240 Christen zu diesem schönen Gotteshaus, d.h. jeder dritte Einwohner aus Falkenhagen (Mark) gehört dazu.


Zu allen Veranstaltungen in der Kirchengemeinde sind nicht nur unsere Gemeindeglieder, sondern auch interessierte Nichtkirchenmitglieder eingeladen

 

Kirche ist immer offen für alle!
 

Die Kirchengemeinde lädt 14-tägig zum Gottesdienst ein, meist um 10:30 Uhr. Musikalisch wird der Gottesdienst durch Keyboard-, Bläser- oder Orgelmusik gestaltet. Monatlich trifft sich auch der Frauenkreis im Gemeinderaum in der Kirche, in der Regel jeweils am ersten Dienstag. um 14:00 Uhr zu Andacht, Kaffee und Kuchen, thematischer Arbeit und Gespräch.

 

Für die Kinder wird wöchentlich Christenlehre mit Erzählen von biblischen Geschichten, Basteln und Spiel durch eine Katechetin des Kirchenkreises angeboten. Die Konfirmanden (7. und 8. Klasse) treffen sich alle zwei Wochen; der eineinhalbjährige Konfirmandenkurs schließt mit der Konfirmation.

 

Viele ehrenamtliche tätige Gemeindeglieder sorgen für die Ordnung und Sauberkeit in der Kirche, auf dem umliegenden kirchlichen Friedhof und auf dem Pfarrgrundstück, für die Verwaltung der Grundstücke und der Finanzen und für viele andere Aufgaben in der Kirchengemeinde.

 

Das evangelische Pfarramt Falkenhagen ist seit Sommer 2003 vakant.

 

Die Verwaltung erfolgte zunächst durch das Pfarramt Neuentempel.


Reformation

Es wird berichtet, dass der Dominikaner Mönch Johannes Tetzel, der „Ablass-Tetzel“, um die Wende vom 15. zum 16. JH. mehrfach durch Falkenhagen zog, um dem Volk Ablassbriefe des Papstes aufzudrängen mit dem demagogischen Versprechen: „Der Taler in den Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“.

 

Der päpstliche Herrschaftsanspruch und die mangelnde theologische Bildung des Klerus sollen u.a. im Oktober 1517 Auslöser für Luthers 95 Thesen gewesen sein, die die Reformation einleiteten.

 

Nach dem Ende der sich daraus entwickelten Bauern- und Religionskriege 1555 hat der Kurfürst von Brandenburg und mit ihm der überwiegende Teil der Bevölkerung den protestantischen Glauben angenommen.


Auch die Lehnherren von Falkenhagen, derer von Hondorff, sind früh zum Evangelium übergegangen.

 

Der erste Pfarrer in der evangelischen Kirchgemeinde in Falkenhagen war Albert Grundemann.


Nach dem er zur päpstlichen Kirche zurückgekehrte, wurde Johann Pünsdorf aus Gusow von 1597 bis 1630 Pfarrer in Falkenhagen.

 

Mit der Abkehr von der katholischen Kirche entfielen die Einahmen aus den Kirchgemeinden des aufgelösten Sedes für den Erhalt der großen Basilika. Durch den Dreißigjährigen Krieg kam nicht nur der überwiegende Teil der Einwohner des Ortes ums Leben, die Höfe versanken in Schutt und Asche, sondern auch die Kirche wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

 

Erhaltung des Architekturdenkmales
Die stark beschädigten kreuzgewölbten Seitenschiffe und die der Südseite des Chores vor gelagerte Sakristei wurden 1801 abgetragen. Die spitzbogigen Arkaden des Mittelschiffes wurden zugemauert. Die Nord- und die Südwand erhielten neue Fenster und jede Seite einen zusätzlichen Eingang.


Der zweite Weltkrieg hinterließ erneut Schäden an der Kirche, besonders am Turm sowie am Dach des Schiffes und des Chors. 1950 begann die Wiederherstellung des Turmdaches mit einer neuen Spitze. Die hölzernen Fenster vom Schiff und Chor wurden erneuert. Zur Planung einer Rekonstruktion wurde vom Bauingenieur Kumke der Bestand aufgenommen.


Der frühbarocke Altar war nicht mehr konservierungsfähig und wurde 1965 niedergelegt. Der Chorraum erhielt eine neue Kanzel und einen neuen Altar.


1983 wurde unter der Empore ein Raum als Winterkirche geweiht.

 

In den 90er Jahren des vergangenen Jh. bekam der Turm eine neue Uhr. Im Zuge einer umfassenden Sanierung des historischen Sakralbaus, gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, mit ca. 1,0 Mio. DM Fördermitteln von der Bundesregierung und der EU wurden.


Die Dächer von Schiff und Chor erneuert, ein neuer Altar geweiht, ein neues kunstvoll gestaltetes Fenster mit Daube hinter dem Altar im Ostgiebel eingesetzt, die Winterkirche erhielt eine Fußbodenheizung, die Brüstung an der erneuerten Empore aus dem 18. Jh. wurde restauriert, für den Zugang zur Empore und zum Turmaufgang eine neue Wendeltreppe errichtet und im Turm Sozialräume mit Küche und Toiletten eingerichtet.

 

Gleichzeitige archäologische Untersuchungen brachten neue Erkenntnisse über die Geschichte dieses Baudenkmales.


Dabei wurden u.a. Fundamente eines Bauwerkes frei gelegt, die vor der Errichtung der bestehenden Feldsteinkirche datiert wurden.

 

An der Südwand neben dem früheren Durchgang zur Sakristei konnte aus den Farbschichten ein „Lebensbaum“ aus dem 13. Jh. freigelegt und restauriert werden.


Im Jahr 2001 erhielt die Kirchgemeinde eine vom Sieversdorfer Orgelbauer Scheffler restaurierte Buchholz–Orgel. Das Instrument stammt aus dem Jahr 1848. Eine Spende der langjährigen Partnergemeinde Neukirchen-Vluyn in der Evangelischen Kirche im Rheinland hat zur Finanzierung beigetragen.

 

Die Kirche wird seit der geförderten Grundsanierung als "offene Kirche" täglich zur Besichtigung geöffnet.

 

Im Einvernehmen mit dem Vorstand der Kirchgemeinde befindet sich im Turm eine ständige Ausstellung über chemische Kampfstoffe seit dem 1. Weltkrieg und die militärischen Geheimnisse in der Falkenhagener Heide von 1938 bis 1992.


Die Kirchenräume dürfen für öffentliche, nichtkonfessionelle Zwecke genutzt werden.

 

Pfarrer in Falkenhagen seit der Reformation bis zur Gegenwart (MN)

 

„ … Bey Abschaffung des Babstums haben die Hondorffs ehr das Evangelium angenommen den die von Pedershagen, welche noch eine gut weile Babstisch blieben sein, daher die Kirchen … von einander gerissen, da die Falkenhager einen eigenen Prediger gefordert und die Petershager ihren Mönch behalten. … Die Soldaten in dem Kriegswesen haben die Gräber geöffnet und Beute gesucht. …“ (nach Heinsius)

 

In Gedenken an den Anno 1574 den 28. Febr. verstorbenen Alexander von Barfuß, Erbe auf Mügelin ist ein Epitaph überliefert.