Blick von oben | zur StartseiteKomurei Lietzen | zur StartseiteSchweizerhaus Falkenhagen | zur StartseiteSchloss Wulkow | zur StartseiteNeuhardenberg Grundschule | zur StartseiteNeuhardenberg Schloss | zur Startseite
 

Niederjesar

Foto: K. Richter
Foto: K. Richter

Fläche: 974,15 ha
 

 

 

Verkehrsanbindung:
Ortsverbindungsstraße von der B167 in Richtung Frankfurt/Oder bzw. Seelow. Über Alt Zeschdorf besteht eine Anbindung zur B5.

 

 

Zwischen Seelow und Frankfurt (Oder) nahe der Bundesstraße 167 liegt Niederjesar. Auf der Höhe, am Rande des Oderbruches grenzt es an die Zeschdorf - Trepliner Seenkette. Von der Struktur her zeigt sich Niederjesar als typisches Straßendorf. Der Dorfteich, umgeben mit Laubbäumen und Grünflächen bildet den Ortskern. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Kirche mit dem Friedhof und dem angrenzenden Deutschen Soldatenfriedhof aus dem 2. Weltkrieg. Ab 1960 entstand eine Bungalowsiedlung am Mittelsee. Innerhalb der Gemeinde findet man vorrangig Ackerland, Wald ist nicht vorhanden. Die vorwiegend landwirtschaftliche Produktion hat den Charakter des Ortes wesentlich beeinflusst.

 

Seit der Zeit 1250 erwähnen Urkunden Dorf und Gut Niederjesar. Das hier als Gründungsjahr bezeichnete Datum bezieht sich nur auf die Einführung der deutschen Grundrechtsordnung. Wir können auf Grund umfangreicher Scherben- und Urnenfunde, die 1860 und 1925 bei Ausgrabungen zu Tage kamen schlussfolgern, dass das Dorf Niederjesar als rein Wendische Siedlung schon sehr lange vor 1250 bestanden hat.

 

Der Namen unseres Dorfes ist von dem slawischen Wort "jezor" d.h. See abgeleitet. Das alte Niederjesar lag am Nordende des Aalkastensees. 1405 wurde der Ort als Niederyeser im Register des Kartäuserklosters in Frankfurt (Oder) geführt. In den Jahren vor 1405 verfügte der Ritter Fritz Belkow als Patronsherr über Niederjesar.

 

Von 1405 - 1538 stand der Ort unter der Herrschaft der Mönche des Kartäuserklosters Frankfurt (Oder) . Mit einer Urkunde vom 03.04.1540 wurde das Dorf durch den Kurfürsten der Universität Frankfurt (Oder) "Viadrina" übereignet. In deren Besitz blieb der Ort bis zur Verlegung der Universität nach Breslau im Jahre 1811.

 

1813 erfolgte die Vermessung und Aufteilung der Flur an das Gut und an einzelne Bauernwirtschaften gleichzeitig erfolgte eine Zuordnung zum Kreis Lebus. 1896 wurde das Gut an die Ritterschaft verkauft, 1913 von der Landgesellschaft "Eigene Scholle" aufgeteilt. 200 ha gingen an Richard Lindemann, dessen Flächen 1945 enteignet und aufgesiedelt wurden.

 

1949 wurde der Kreis Lebus aufgelöst, es erfolgte eine Zuordnung zum Kreis Seelow. 1952 gründete sich eine LPG, die sich 1990 auflöste. Seit dieser Zeit bearbeitet ein Landwirtschaftsbetrieb aus Zeschdorf den größten Teil der Fläche des Ortes.

 

Schon 1394 wurde eine Kirche in Niederjesar erwähnt, die 1857 baufällig war. 1859 entstand ein neoromanischer einschiffiger Feldsteinbau von 4 Achsen mit in Backstein ausgeführtem Chor und einem 36 m hohen Turm. Die Pläne dazu entwarf August Friedrich Stühler, Schüler des Baumeisters Schinkel. 1906 brannte der Dachstuhl ab und wurde erneuert. 1945 wurde der Turm durch die Deutsche Wehrmacht gesprengt und das Kirchenschiff bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Der Wiederaufbau der Kirche wurde 2002 abgeschlossen.

 

Ehrenbürger der Gemeinde Niederjesar:

Jakob Mann, geb. 31.01.1818 verst. 1900

 

  • Gutsbesitzer
  • finanzierte den Kirchenaufbau 1860,
  • ließ die Dorfstraße pflastern, Obstbäume an allen Wegen und im Ort Kastanien pflanzen,
  • Bau das Gutshauses

 

Max Pohland, geb.25.06.1861 verst. 16.06.1938

 

  • Lehrersohn aus Niederjesar , Schulrektor in Frankfurt (Oder)
  • Heimatschriftsteller " Lebuser Sagen und Geschichten" 1927

 

"Lebuser Land , Leute und Leben" 1929